Seit über 10 Jahren mache ich Seminare, Illustrationen, Graphic Recording und Erklärvideos. Ich liebe meine Arbeit und meine Kund:innen nach wie vor mit der gleichen Begeisterung wie am ersten Tag. Vielleicht sogar ein bisschen mehr um ehrlich zu sein. Ich weiß, dass mein Beruf keine Selbstverständlichkeit ist und kann es jedes Mal aufs neue kaum fassen mit was für inspirierenden, netten, klugen und freundlichen Menschen ich arbeiten darf und was für spannende Projekte wir zusammen umsetzen. Ich bin tief dankbar für jede:n und jedes einzelne davon.
Und dennoch. Seit geraumer Zeit brennt mir was unter den Nägeln. Ich habe Hummeln im Popo und meine Gedanken liebäugeln mit einer neuen Flamme. Ich will was Neues probieren. Etwas, in das ich all meine bestehenden Skills stecken kann. Etwas, das mich fordert in allen Bereichen. Etwas für das ich Neues lernen und Ungewohntes ausprobieren muss. Und ich weiß, was dieses etwas ist: meine eigenen online Video Kurse. Plural.
Letzten Sommer habe ich damit begonnen diesen Traum der Realität etwas näher zu rücken. Ich habe begonnen Tutorials zu schauen, wie man ein professionelles Video Setup aufzieht. Und dann habe ich begonnen dieses Video Studio auch tatsächlich zu bauen. Viele falsch verbundene Kabel, ein Kurzschluss im Stockwerk über das wir nicht weiter reden wollen und ein kleiner Unfall mit einer Leiter (nach zwei Monaten ging das mit dem Gehen wieder ganz gut) später stand das Studio. Und ich begann. Nicht damit Videos aufzunehmen sondern mir Gedanken darüber zu machen was ich denn jetzt damit tun soll.
Es war weniger der Mangel als die Fülle an Ideen, die mir Kopfzerbrechen machte. Es gab so viel zu dem ich recherchieren und reden wollte. So viel, das mir Potential zu haben schien. Am Ende habe ich dann das Thema gewählt, dass mir am vertrautesten ist und das ich schon ein Jahrzehnt unterrichte: Flipcharts gestalten. Ich dachte, mit etwas zu beginnen, das ich gut kenne ist eine gute Idee, da ich auf diese Art nicht so sehr mit den Inhalten hadern muss und mich auf die ganzen Themen konzentrieren kann, die neu und folglich mehr als herausfordernd genug sind. Also Thema entschieden, start der Konzept-Phase. Wie kann ich all das Wissen, das ich über so lange Zeit gesammelt habe in einen möglichst kompakten, unterhaltsamen und ansprechenden online Kurs gießen? Viele bunte Post-ist, ein mittlerweile etwas abgeliebtes gelbes Notizbuch und lange Gespräche mit Freunden, Kolleg:innen, Kunden sowie dem besten aller Partner halfen mir dabei meine vielen Gedanken, Ideen und Wissens-Inseln zu einem Kurskonzept zu schnüren.
Damit konnte das Filmen losgehen. Easy. Total. Das kann ich. Fix. Kann ja nicht so schwer sein. Einfach beginnen. Lohooosss. Beginnen.
Ich habe festgestellt, dass es nicht nur die Angst vorm weißen Blatt sondern auch die Angst vor der schwarzen Kamera gibt. Nach so langer Zeit in der ich davon geträumt habe meinen Traum in die Realität umzusetzen schien das tatsächlich Umsetzen auf einmal unendlich furchterregend. Warum? Ich glaube, weil ich wusste dass mit dem Versuch die endgültige Antwort kommt ob mein Traum laufen lernt oder zerplatzt. Weil es sicher ist im Kopf Ideen hin und her zu schupfen aber ganz was anderes diese umzusetzen und sie mit Wunden Knien und zitternden Händen der Welt zu präsentieren. Weil es da draußen viele Leute gibt, die scheinbar immer alles können und das in perfekt und totaler Selbstsicherheit. Und weil ich bei mir selbst weiß, dass alles mit Wasser gekocht und Selbstgemacht ist...
Eine Zeit lang stand das Video-Studio also recht einsam und verlassen so vor sich hin und schaute mich vorwurfsvoll an. Dann fiel mir ein, wie es war als ich mit dem hauptberuflichen Zeichnen begonnen habe. Damals war ich mit meinen Zeichenkünsten noch sehr unzufrieden und die Kritiker in meinem Kopf ("Echte Künstler:innen waren auf der Kunstuni. Du hast dich dort nichtmal beworben.") sehr laut. Und ich habe festgestellt es gibt etwas, das hilft mit Ihnen umzugehen: sie einfach reden lassen und machen. Das habe ich also mit meinem Video-Setup auch gemacht. Die kleinen inneren Angst-Monster saßen also pöbelnd im Eck und schauten mir dabei zu, wie ich Video um Video und Take um Take aufnahm. Ich sagte mir es ist nur zum Testen. Also kein Stress. Nicht ernst. Wir probieren das jetzt einfach nur mal. Und so probierte ich vor mich hin Stunden und Tagelang. Bis ich auf einmal feststellte: ich habe einen Kurs :)
Irgendwann waren die kleinen Monsterchen gelangweilt mir beim drehen zuzusehen und sie verzupften sich auf den Spielplatz. Oder unter das Bett eines Kindes aus der Nachbarschaft - ich weiß es nicht so richtig. Ich hoffe aber Ersteres. Und ich, ich konnte kaum fassen dass ich mittendrin war. Mitten drin in der Umsetzung meines online Kurses.
Es folgten noch ein paar kleinere Aufs (überragend positives und super hilfreiches Feedbacks der Test-Nutzer:innen) und Abs (die Unmöglichkeit mich mit mir selbst darauf zu einigen, wie das Design der Handouts auszusehen hat und die daraus folgenden ausufernden Varianten, bis ich eine fand mit der ich zufrieden war). Aber ich spürte: mein Kurs-Zug fährt volle Kraft voraus aus meinem Kopf hinaus in die richtige Welt.
Die online Plattform zu bauen war ein bisschen wie ein Lego-Schloss zusammenzupuzzeln. Nur dass es statt aus Lego-Steinen aus Drop-Down-Menüs, Video Einbettungscodes, QR Codes, .pdf Downloads und Text-Blöcken bestand. Damit blieb nur mehr die Landing-Page (eine Webseite, wo steht was denn da jetzt drinnen und warum es toll ist) und schwupps. Da war ein Kurs. Und die Zeit war gekommen ihn der Welt zu präsentieren.
Also liebe Welt, hört hört:
Es gibt da einen neuen online Kurs. Er heißt Flipcharts gestalten und ich würde mich sehr sehr freuen, wenn du einen Blick drauf wirfst.
Lass mich wissen was du denkst. Ich freue mich über jede Rückmeldung. Jedes Feedback (ob groß oder klein - nur her damit!). Jede:n Teilnehmer:in (und jede Empfehlung). Alles hilft:
Denn das online-Kurse-Bauen hat erst begonnen...