Die folgenden Anwendungsfälle beziehen sich auf die Arbeit mit Stiften und Papier. Wer digital mitschreibt und -zeichnet, findet am Ende aber auch noch Hinweise für den Umgang mit Patzern am Grafik-Tablet.
Wer schnell und vor Publikum schreibt, wird früher oder später das ein oder andere Wort in einer nicht ganz dem Duden entsprechenden Weise festhalten. Vor allem, wenn man Veranstaltungen festhält, die nicht in der eigenen Muttersprache gehalten werden oder (der Klassiker), wenn man sich so sehr darauf konzentriert, dass die Buchstaben schön werden, dass man ganz vergisst darauf zu achten, was man da überhaupt schreibt. Verzaget nicht, es gibt viele Optionen sich dem Duden wieder anzunähern:
Was, wenn der “Fehler” nicht den Text sondern Bilder oder Rahmen betrifft? Nun, der große Unterschied hier ist, dass es (anders als beim Schreiben) beim Zeichnen kein objektives Richtig und Falsch gibt. Daher würde ich diese Situationen auch anders angehen:
Ein Problem, über das Teilnehmer:innen von Flipchart-Seminaren regelmäßig klagen ist die Platzeinteilung auf dem großen Blatt. Texte passen mitunter nicht mehr ganz in die Zeile, wo sie hin sollen. Was tut man in solchen Fällen?
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich verlasse längere Sessions am Flipchart mit überraschender Zuverlässigkeit mit bunten Händen und dem einen oder anderen Farbklecks auf meinem Gewand. Wenn es Euch auch so geht, hier meine Empfehlung: tragt schwarz :) auf schwarzer Kleidung sieht man die Flecken nämlich nicht. Die Farbe auf den Händen lässt sich mit Seife und einem Schwämmchen relativ gut entfernen (außer rot aus irgendeinem Grund - das ist sehr hartnäckig. Und natürlich auch genu die Farbe, die in rauen Mengen auf den Händen recht irritierend auf die Mitfahrer:innen in der Straßenbahn am Heimweg wirkt).
Der Tipp, den ich euch deshalb besonders an Herz legen will, weil er jener ist, mit dem ich mir persönlich am schwersten tue: denkt immer daran, dass es nicht perfekt werden muss. Seid nachsichtig mit euch. Und wenn Ihr gelernt habt, wie man das am besten tun, kommt zu mir und erzählt mir davon.
Beim digitalen Arbeiten ist es sehr schnell und einfach möglich Linien wieder zu löschen und Texte zu korrigieren. Man braucht weder Tipp-ex noch Papier-Streifen für die Korrektur. Oft reicht ein simpler Klick auf den “Rückgängig machen” Knopf.
Das Tückische ist, dass genau diese “Einfachheit” sehr verlockend ist und man mitunter viel öfter als notwendig Dinge ausbessern will. Mein Tipp daher: korrigiert auch hier wirklich nur das Notwendigste. Nicht jede Linie muss aussehen, als ob sie mit dem Lineal gezogen wurde.
Je mehr Möglichkeiten Ihr in Eurem Werkzeugkoffer habt, auf eine Situation zu reagieren, desto gelassener und flexibler könnt Ihr euch den Herausforderungen stellen. Ich hoffe, ich konnte euren Werkzeugkofer um das eine oder andere Tool ergänzen.
Wisst Ihr, was der größte Unterschied zwischen Meister:in und Schüler:in ist? Die Anzahl der Fehler des:der Meister:in übertrifft bei weitem die Anzahl der Versuche des:der Schüler:in. In dem Sinne: wagt es zu scheitern. Mit jedem Fehler lernt Ihr und werdet besser.
Habt Ihr noch weitere Beispiele von Dingen habt, die mal nicht nach Plan laufen? Oder Fragen zu kniffligen Situationen beim Visualisieren? Schreibt mir, und wir können die Liste gerne noch ergänzen :)